RAUM 12
Fortbestand, Traumata und Neu-Orientierung
Neubeginn nach 1945?
Sehr lange hat man das Kriegs-Ende 1945 als Stunde Null bezeichnet. Und hat damit auch einen Künstlerischen und kulturellen Neu-Anfang gemeint.
Erst in den letzten Jahren hat man stärker auf die Arbeit von Künstlern nach dem Krieg geschaut.
Viele erfolgreiche Künstler und Künstlerinnen im National-Sozialismus haben nach dem Kriegs-Ende einfach weiter-arbeiten können und waren anerkannt.
Die documenta-Ausstellungen ab 1955 und die Ausstellungen des Deutschen Künstler-Bundes zeigten jetzt vor allem abstrakte Kunst.
Abstrakte Kunst war auf regionaler Ebene aber weit weniger verbreitet, als angenommen.
Die Figurative Kunst und die abstrakte Kunst konnten nebeneinander bestehen.
Heute wird aber die abstrakte Kunst als fortschrittlich und modern angesehen und die figurative Kunst als provinziell und veraltet.
Versöhnung
Dresden und Nürnberg wurden im Krieg am meisten zerstört.
Die Künstlerin Dore Meyer-Vax hat in ihrem Kunst-Werk „Impression 1945“ Motive aus beiden Städten verwendet.
Damit wollte sie ihre Hoffnung auf Versöhnung darstellen.
Künstler auf Reisen
Künstler und Künstlerinnen bekamen nach dem Krieg mit als Erste wieder Ausweis-Dokumente.
Sie konnten damit wieder reisen.
Oft haben Künstler die Orte ihrer Gefangenschaft im Krieg bereist.
Zum Beispiel hat Oskar Koller schon 1951 den Gardasee gemalt. Später wurde der Ort ein beliebtes Reise-Ziel der Deutschen.
Viele Künstler und Künstlerinnen haben vor allem in Frankreich und Italien Erfahrungen gesammelt und die Kunst studiert.
Dadurch haben sich bei Deutschen Künstlern abstrakte Stile der klassischen Moderne entwickelt.
Gleichzeitig haben andere Künstler und Künstlerinnen weiterhin in einem realistischen Stil gemalt.
Auch diese Kunst-Werke waren beliebt und wurden weit bis in die 1970er- Jahre mit künstlerischem Können verbunden.