Öl auf Leinwand, 33,5 x 38,5 cm

Provenienz / Zugang: Aus dem Besitz des Albrecht-Dürer-Vereins, 1986

Fritz (Friedrich) Bosch studierte zunächst von 1908 bis 1912 an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg und danach an der Akademie der Bildenden Künste in München bis der Ausbruch des Ersten Weltkriegs sein Studium beendete. Ab 1924 war er als freischaffender Künstler in Nürnberg tätig und konnte sich um 1930 in Ausstellungen etablieren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er zum „Sicherheits- und Hilfsdienst“ in seiner Heimatstadt eingezogen, während dem er 1943 schwer verletzt wurde. Der für Landschaften und Porträts bekannte Künstler starb 1950 letztlich an den Folgen seiner Kriegsverletzung.

Das 1938 datierte Ölgemälde „Abendmusik“ zeigt eine im Kerzenschein klavierspielende Frau in Rückenansicht. Die Dame trägt ein kurzärmeliges, schwarzes Kleid, während ihr ein Mann im dunklen Anzug lauscht. Das Gemälde gibt ein bildungsbürgerliches Ambiente wieder, in dem Hausmusik noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große Rolle spielte. Außer einem hochformatigen Gemälde hängt oberhalb des Klaviers als Hommage an den deutschen Komponisten Beethoven dessen Totenmaske an der grünen Wand.

Ein rückseitiger Aufkleber führt auf: „Die Hütte / Abendmusik / Fritz Bosch“. Das Gemälde war wahrscheinlich in einer Ausstellung der Künstlergruppe „Die Hütte“, die Bosch 1924 mitbegründet hat, zu sehen. Der dargestellte Mann ist möglicherweise der Maler Andreas Bach, der ebenfalls Mitglied der Künstlergruppe war.

Alexander Steinmüller