Peter Kampehl (geb. Fürth 1947)
Ohne Titel, 2001
Liquitex auf Holz, 200 x 200 cm
Provenienz / Zugang: Ankauf vom Künstler, 2002
Peter Kampehl studierte von 1965 bis 1970 an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei den Professoren Fritz Griebel und Günter Voglsamer. Bereits 1971erhielt er dort selbst einen Lehrauftrag. In dieser Zeit beschäftigte sich Kampehl vor allem mit sozialkritischen Themen, auf die eine zeichnerische Auseinandersetzung mit Flugkörpern folgte. Am Ende des Jahrzehnts kehrte Kampehl mit traumhaft erscheinenden Szenen zur menschlichen Figur und zur Farbigkeit zurück. Seit den 2000er-Jahren entstehen die sogenannten „Netz“-Bilder, die letztlich eine Konsequenz seiner Erforschung der Linie sind. Bei Kunst-am-Bau-Aufträgen, darunter der Gestaltung der U-Bahnstation am Nürnberger Friedrich-Ebert-Platz, werden sie ortsbezogen umgesetzt.
In dem ausgestellten, unbetitelten Werk von 2001 verband Kampehl über die gesamte quadratische Bildoberfläche jeweils zwei schwarze Punkte mit einer Linie. Das vollendete Gitter ist entsprechend der Écriture automatique der Surrealisten ungleichmäßig. Die Unregelmäßigkeit spiegelt die Verfassung des Künstlers zum Zeitpunkt der Entstehung wider und eröffnet auf diese Weise einen kontemplativen Raum zwischen vorgegebener Struktur und künstlerischer Freiheit.
Alexander Steinmüller