Oskar Koller (Erlangen 1925 – 2004 Nürnberg)
Vorstadt, 1962
Öl auf Leinwand, 84 x 119,5 cm
Provenienz / Zugang: Ankauf vom Künstler, 1963
Der in Erlangen geborene Oskar Koller studierte von 1947 bis 1950 Zeichnen an der Nürnberger Berufsoberschule (später Technische Hochschule für Design) bei Georg Weidenbacher und war ab 1951 Schüler von Christian Klaiber bevor er 1954 ein Studium an der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste bei den Professoren Hermann Wilhelm und Fritz Griebel begann. Zur selben Zeit schloss er sich den Künstlergruppen „Der KREIS“ und der „Künstlerklause“ an. Nach seinem Studium ließ sich Koller 1959 als freischaffender Künstler und Grafiker in Nürnberg nieder und arbeitete in einem Atelier der städtischen Wohnbaugesellschaft wbg. Nachdem er mit diversen Preisen und Stipendien ausgezeichnet worden war, übernahm er schließlich 1985 eine Gastprofessur an der Nürnberger Kunstakademie. Insbesondere Kollers Blumen- und Landschaftsaquarelle erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit.
Zu Beginn seines künstlerischen Werdegangs schuf Koller expressive Landschaften im Stil seiner Lehrer Weidenbacher, Klaiber und Wilhelm. Ein Studienaufenthalt in Paris brachte ihn mit der abstrakten Stilrichtung der École de Paris in Kontakt, sodass seine expressionistische Ausdrucksweise zugunsten einer Farbflächenmalerei zurücktrat. Zurück in seiner Heimat beschäftigte sich Koller verstärkt mit architektonischen Motiven, die er auch auf seinen zahlreichen Künstlerreisen erkundete. In der Nachfolge von Paul Klee wird die reale Welt in Farbflächen und –formen aufgelöst.
Wie bei dem 1962 entstandenen Gemälde „Vorstadt“ geben häufig allein die Titel noch einen Hinweis auf die zugrundeliegende Motivik, die in abstrakte Farbflächen unterschiedlicher Größe und Textur zerlegt ist.
Alexander Steinmüller