Vorstadtkarussell, 1920
Öl auf Karton, 28,5 x 24,4 cm
Provenienz / Zugang: Nachlass des Künstlers, 1963

Der Künstler Andreas Bach (1886 – 1963) blieb der impressionistischen Malweise bis zu seinem Tod 1963 treu. Bach absolvierte zunächst in Nürnberg eine Lehre als Lithograf, bevor er von 1909 bis 1914 an der Münchener Kunstakademie bei Angelo Jank und Heinrich von Zügel studierte. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Bach nach Nürnberg zurück, wo er als Grafiker für die Nürnberger Sparkasse Werbeplakate entwarf. Als Maler avancierte er bald zu einem Chronisten Nürnbergs und seiner Umgebung. Seine künstlerische Heimat fand er im Künstlerverein „Die Hütte“, den er Anfang der 1920er-Jahre mitbegründet hatte. Bachs Werke waren ab 1913 jährlich in den Ausstellungen der Kunstausstellungshalle am Marientor zu sehen. In den Jahren 1937 und 1961 widmete ihm die Fränkische Galerie großangelegte Retrospektiven.
Die Welt erscheint bei Bach als beständiger Sonntagnachmittag. Er malte die Pferdeschwemme an der Wöhrder Wiese, den Markt am Hans-Sachs-Platz ebenso wie fränkische Landschaftsmotive der näheren und weiteren Umgebung. Daneben umfasst sein umfangreiches Schaffen auch einfühlsame Porträts und detailreiche Stillleben. Sein kleinformatiges Gemälde „Vorstadtkarussell“ kam 1963 als Vermächtnis des Künstlers in den Besitz der Stadt. Markt- und Volksfestszenen stellen eine eigene Werkgruppe in Bachs Schaffen dar. Bach zeigt sich fasziniert von Menschenansammlungen, die er mit Farbe nur mehr skizziert. Mit der Darstellung flüchtiger Momente dokumentierte Bach die Entdeckung der Freizeit in der Stadt, ihren Parks und ihren Vororten.

Dr. Andrea Dippel