Die Kunst als Spielfeld widerstreitender Emotionen

Streifzug durch Nürnberger Ausstellungen: »Getroffen« der Gedok-Frauen,(...)

Mit dem Timing ist es so eine Sache: Zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten lädt die fränkische Abteilung der Künstlerinnengruppe Gedok nun zur Jahresausstellung in Nürnberg ein. Mit nahezu exakt demselben Teilnehmerinnenkreis, aber einem immerhin hochaktuellen Thema: »Getroffen« heißt die Ausstellung von 40 Künstlerinnen im Nürnberger KUNSTHAUS. Eine interne Jury wählte aus 137 Einreichungen die 61 ausgestellten Arbeiten aus. Wer allerdings in Zeiten des Irak-Krieges in erster Linie politische Inhalte erwartet, liegt falsch. Eindeutig in diese Richtung geht eigentlich nur die lebensgroße rot-schwarze Menschenskulptur »Ground Zero New York 2001« aus Alufolie und Acryl, die Ursula Meder aufgestellt hat.

Die Künstlerinnen beziehen sich in ihren meist extra für diese Präsentation entstanden Arbeiten mehr oder weniger direkt auf den vorgegebenen Titel: Vom harmlosen »Hundetreff« aus Holz über das schmerzhafte »Knock Out« im Boxring bis hin zum imaginären »Picknick mit der Vergangenheit« oder den abstrakten Dialog von Malerei und Architektur reicht das Spektrum. Und natürlich rückt immer wieder die menschliche Begegnung, das Zusammentreffen von Freunden, Verwandten und Liebenden in den Blickpunkt - sei es auf Gemälden und Grafiken, in Installationen, Skulpturen oder Fotografien.

Birgit Ruf

Nürnberger Nachrichten

zurück
Teilen mit