Positive Resonanz

Rückenwind für Fränkische Galerie: Fünf &raquoWunsch Bilder« gestiftet

Mit der "Wunsch Bilder"-Ausstellung im Nürnberger Kunsthaus scheint Franz Sonnenberger, Chef der Städtischen Museen, ins Schwarze getroffen zu haben. Bereits in den ersten zweieinhalb Wochen wurden fünf der ins- gesamt über 50 Werke von potenten Kunstfreunden gekauft und der Stadt als Schenkung für eine neue Fränkische Galerie überlassen. Darunter befindet sich auch das mit 35 000 Euro teuerste Werk der Schau: "Capodimonte. Gelb auf Rot" - ein großformatiges Diptychon des Nürnberger Akademieprofessors Diet Sayler.

Auch für Caroline von Grones U-Bahn-Bild "U-N.-Hbf" fand sich ein Mäzen. Die anderen drei Werke ließ Ursula Kubach-Reutter von den Städtischen Museen vorsichtshalber ungenannt, weil noch die Unterschrift unter den Verträgen fehlt. Inklusive der Arbeiten von Franz Vornberger, Christian Rösner und Bernd de Payrebrune, die schon vor der AusstellungsEröffnung angekauft worden waren und zweier weiterer Optionen ist damit bereits jene Zielmarke überschritten, die man sich in aller Bescheidenheit für die gesamte Laufzeit der Schau vorgenommen hatte: "Unsere Anfangshoffnung lag bei zehn Prozent. Die haben wir jetzt schon erreicht", freut sich Kubach-Reutter.

Für die Leiterin der Abteilung Gemälde und Skulpturen ist die positive Resonanz auf die "Wunsch Bilder"-Schau auch ein Zeichen dafür, "dass die Bürgerschaft hinter der Fränkischen Galerie steht". Solche Rückendeckung kann der von Sonnenberger seit Jahren und mit großem Engagement betriebene Plan einer Nachfolgeeinrichtung der ehemaligen Fränkischen Galerie am Marientor gerade jetzt gut gebrauchen.

Denn nachdem bislang alle Vorarbeiten ohne offiziellen Stadtrats-Auftrag liefen, wollen die Städtischen Museen laut Kubach-Reutter das Projekt in die Haushaltsberatungen im November einbringen. Trotz aller kommunalen Sparzwänge hofft man auf einen eigenen Etatposten für Kunstankäufe, um die Fränkische Galerie voranzutreiben und die gravierenden Lücken zu schließen, die vor allem in der Sammlung zeitgenössischer regionaler Kunst klaffen.

Dass privates Mäzenatentum in jedem Fall nötig ist, steht für Kubach-Reutter jedoch außer Frage. Inzwischen haben sich auch weniger gut betuchte Kunstfreunde zusammengetan, um ihr Lieblingsbild gemeinsam zu stiften. Für solche Sponsoren-Gemeinschaften wurde eigens ein Spendenkonto angelegt. Laut Kubach-Reutter sind die Vorlieben bei der Bildauswahl bislang bunt gemischt, allerdings zeige sich eine "Tendenz zum Ungegenständlichen" und eine Zurückhaltung bei den Skulpturen. Doch bis zum Ende der Schau am 1. Dezember können noch viele Wünsche in Erfüllung gehen.

Text: REGINA URBAN, Quelle: Nürnberger Nachrichten

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