01. Juni bis 13. August 2017
Parallel zur Ausstellung von Benjamin Houlihan waren im Projektraum der Kunsthalle Nürnberg Arbeiten der Marianne-Defet-Malerei-Stipendiatin Mona Ardeleanu zu sehen.
Im Mittelpunkt der Malerei von Mona Ardeleanu (*1984 in Lörrach) stehen präzise konstruierte, phantastische Objekte, die die Künstlerin selbst als „Körper“ bezeichnet. Diese surrealen Körper, die zugleich organisch und geometrisch erscheinen, schweben frei in einem unbestimmten, monochromen Bildraum. Konstruiert aus gemaltem Stoff, Spitze, Schnur oder auch Fell erzeugen die Körper zahlreiche Assoziationen, erinnern beispielsweise an geblümte Sommerkleider oder nostalgische Lampions, an gefiederte Wesen, Architekturelemente oder auch an einen die Hände wärmenden, pelzigen Muff.
Für den Aufbau der Objekte sind die klaren Linien der komplexen Faltenwürfe ebenso zentral wie die floralen, geometrischen oder auch ornamentalen Muster der gemalten Stoffe und Tücher. Die teils „altmeisterlich“ erscheinende Akribie und Detailverliebtheit der Malerei spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters: Die Körper, die ihm auf den ersten Blick vertraut erscheinen und seine Neugierde wecken, erweisen sich auf den zweiten Blick als surreal verschlüsselt und der Logik widersprechend.
Als 12. Stipendiatin des Marianne-Defet-Malerei-Stipendiums lebte und arbeitete Mona Ardeleanu, die bei Alexander Roob, Daniel Richter, Franz Ackermann und Karin Kneffel studierte, von März bis Juli 2017 im Atelier- und Galeriehaus Defet. Ihre konzentrierte Werkschau im Projektraum der Kunsthalle Nürnberg präsentierte die in Nürnberg entstandenen Arbeiten neben älteren Werken und gab damit einen vielseitigen Einblick in Mona Ardeleanus bisheriges Schaffen.