09. Dezember 2010 bis 06. Februar 2011
Die Werke des rumänischen Künstlers Mircea Cantor (*1977) erzählen von gesellschaftlichen Utopien und individuellen Träumen in unserer globalisierten Welt, in der Versprechen vielfach gebrochen werden und die Realität häufig widersprüchlich ist. Mit oft ganz einfachen Gesten und Mitteln erzeugt Cantor eindringliche poetische Bilder zu existenziellen Bedürfnissen des Lebens wie etwa Glück, Freiheit, Sicherheit oder Unabhängigkeit. In der Videoprojektion Tracking Happiness (2009) gehen sieben weißgekleidete Frauen im Kreis. Jede löscht mit einem Besen die Spur ihrer Vorgängerin, um sodann ihre eigene Fußspur in den feinen Sand zu setzen. Mit dem unablässigen, behutsamen Hinterlassen und Verwischen von Spuren entwirft Cantor ein poetisches Bild für die Suche nach dem Glück, das Raum lässt für eigene Interpretationen und Vorstellungen. Auch die neue Fotoserie Holy Flowers, die dieser Ausstellung den Titel gibt, offeriert keine eindeutigen Antworten. Dargestellt sind zwölf stern- oder eisblumenartige Formen, die wie in einem Kaleidoskop angeordnet sind. Erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass die sternförmigen Motive aus Maschinengewehrteilen gebildet werden ...
Neben Film und Fotografie setzt Cantor ein breites Spektrum verschiedener Medien ein, das von einfachen Materialien und alten handwerklichen Techniken bis hin zu Zeichnungen aus Kerzenruß, Lippenstift oder Fingerabdrücken auf der Wand reicht.
Die Ausstellung wurde realisiert in Zusammenarbeit mit dem Museum Abteiberg in Mönchengladbach und mit dem Kunsthaus Zürich. 2009 ist im Kehrer Verlag Heidelberg ein Künstlerbuch erschienen (27 Euro), das einen nahezu vollständigen Überblick über das bisherige Werk gibt, und die für jede Institution individuell konzipierten Ausstellungen begleitete.