Silvia Bächli und Eric Hattan: Schnee bis im Mai

19. Februar bis 01. Mai 2011

Vier Monate verbrachten Silvia Bächli und Eric Hattan im Frühjahr 2008 in der Hafenstadt Seydisfjördur im Osten Islands. In einem holzgetäfelten Arbeitszimmer, gestrichen in einem ausgewaschenen Grünton, arbeitete Silvia Bächli an den ersten Blättern ihrer Präsentation das (to Inger Christensen) für den Schweizer Pavillon der 53. Internationalen Kunstbiennale in Venedig. Dort wirkte ihr Beitrag 2009 wie ein Kontrapunkt der Konzentration und Stille im Trubel der um Aufmerksamkeit konkurrierenden Biennale-Projekte. Eric Hattan sammelte in diesen Monaten Aufnahmen für seine 7-teilige Videoinstallation All the While, die er auf Einladung des Féstivale de création contemporain, Le Printemps de Septembre in Toulouse produzierte. Die Aufnahmen der isländischen Winterlandschaft entstanden, indem er die Kamera auf einem Stativ in die Fenster des Hauses stellte, das mit seinen kleinen Zimmern während des Islandaufenthaltes zum Lebens- und Arbeitsmittelpunkt der beiden Künstler wurde.?

Die Kunsthalle Nürnberg präsentierte erstmals das künstlerische Gesamtergebnis dieses Islandaufenthalts: Neben der 33-teiligen Biennale-Präsentation von Silvia Bächli, die für drei Räume der Kunsthalle Nürnberg neu konfiguriert wurde, sind hier auch die Zeichnungen zu sehen, die in Island entstanden, aber im Kontext der Biennale nicht gezeigt wurden. Eric Hattans Videoinstallation All the While im großen Saal der Kunsthalle wurde durch seine ebenfalls mit Island in Verbindung stehende Installation Coin coin de loin en loin (Pêcheurs d’Islande) ergänzt. Eine Auswahl der auf Spaziergängen und Ausflügen entstandenen Fotoserie Blindhaedir beider Künstler, rundete das Bild des Islandaufenthaltes ab. Diese Fotografien sind keine narrative Bebilderung einer gelungenen Reise, sondern Landschaftsdestillate aus Schnee und Eis. Denn davon gab es auf Island in diesen Monaten sehr viel. Die Isländer sagen, der Winter sei der Härteste seit den 1960er Jahren gewesen. Mit Schnee bis im Mai.

Zur Ausstellung erschient ein zweisprachiger (dt./engl.) Katalog (Snoeck Verlag) mit Texten von Raphaele Jeune, Michael Semff und Harriet Zilch.

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