Die italienische Filmemacherin Lina Wertmüller (1928–2021) war eine der bedeutenden Regisseurinnen des europäischen Autor:innenkinos. Sie feierte in den 1970er Jahren internationale Erfolge mit schrillen melodramatischen Tragikomödien, die um Sexualität, Politik, Gewalt, Macht, Patriarchat, Ausbeutung und Faschismus kreisten. Ihre Vorliebe für das Grobe, Chaotische, Grelle und Bunte erklärte Wertmüller mit ihrem überbordendem Temperament: „Meine Natur ist mediterran. Ich liebe die Ironie, das Groteske, die stark überzeichneten Geschichten und Charaktere“. Sie war die erste Frau, die 1977 für den Oscar für die beste Regie nominiert wurde. 2019 wurde sie mit dem Ehrenoscar für ihr Lebenswerk geehrt.