24. September bis 1. November 2009
Eine Ausstellung des KOMM-Bildungsbereich im KunstKulturQuartier
Mit Letizia Battaglia ist es dem KOMM-Bildungsbereich gelungen, eine Preisträgerin der renommiertesten deutschen Fotoauszeichnung, des Erich-Salomon-Preises der deutschen Gesellschaft für Photographie, nach Nürnberg zu holen. 2007 erhielt Letizia Battaglia die Ehrung für ihre herausragende fotojournalistische Arbeit.
Letizia Battaglia wurde 1935 im sizilianischen Palermo geboren, wo sie heute wieder lebt. Sie ist eine international bekannte Fotografin und Fotojournalistin. Obwohl ihr Œuvre ein weites Spektrum des sizilianischen Lebens aufzeigt, ist sie vor allem für ihre herausragenden Bilder über die Mafia bekannt. Ab den 1970er Jahren arbeitete sie 16 Jahre lang für die linke Tageszeitung “L‘Ora”. Dabei widmete sie sich mit aller Kraft dem Kampf gegen die Mafia. Manche Fotos sind unmittelbar nach der Tat entstanden. Sie sind Zeugnis einer Brutalität, wie sie einst in Sizilien alltäglich war und heute immer noch aufscheint.
Letizia Battaglia hat einen ausgeprägten Blick für die Frauen: Frauen von Opfern, Frauen von Tätern, Frauen, die starr vor Trauer und Entsetzen sind. Sie stehen ikonografisch für das blutige Treiben der Mafia auf Sizilien: Fotos, die nichts von ihrer Unmittelbarkeit und Eindringlichkeit verloren haben.
2008 spielte sie in Wim Wenders‘ Film Palermo Shooting eine Nebenrolle.
Mit der Ausstellung möchte der KOMM-Bildungsbereich das Werk einer großen europäischen Fotografin vorstellen und gleichzeitig das Thema der organisierten Kriminalität in den Blickpunkt rücken. Nicht erst seit den Mafiamorden in Duisburg 2007 ist Deutschland Aktionsraum der Mafia. Die weltweit agierenden Clans aus Süditalien und Sizilien haben längst den archaischen “Paten” ersetzt und agieren kräftig in den Finanz-, Immobilien- und Warenmärkten. In einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung soll versucht werden dem Phänomen Mafia näher zu kommen.
In Zusammenarbeit mit “perspektive” – 6. Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte
und dem Filmhaus Nürnberg werden Filme zu der Thematik der organisierten Kriminalität gezeigt.