7. Mai bis 7. Juni 2009
Mitglieder der GEDOK Franken e.V. präsentieren im KUNSTHAUS Nürnberg eine umfangreiche Schau zum Thema Die Schönheit liegt im Augenblick. Ein überraschendes, ein sperriges, gar provozierendes Thema? Und eine Behauptung, die es zu überprüfen gilt. Denn weder herrscht Konsens darüber, was Schönheit ist, noch ist klar definiert, was ein Augenblick ist.
Schönheit ist ein abstrakter Begriff, der stark mit allen Aspekten menschlichen Daseins verbunden ist, ein emotional und subjektiv belegter Begriff, der mit objektiven Bewertungsmaßstäben nicht zu fassen ist. Gerade in der Kunst ist „Schönheit“ eine kritische „Kategorie“, wird nicht selten mit dem Gefälligen, dem Schmeichlerischen oder gar Kitsch gleichgesetzt.
Ein Augenblick ist ein nicht genau bestimmter Zeitraum, der verschiedene Dimensionen haben kann. Wir denken an einen Moment von kurzer Dauer: Einen flüchtigen Moment voll hoher Konzentration, Sinneswahrnehmung und Empfindung, einen Geistesblitz, einen Moment der Erkenntnis, der Inspiration. Mit der bewussten Wahrnehmung des Augenblicks erleben wir gegenwärtiges Sein, das Gefühl der Lebendigkeit im Jetzt, unmittelbares Spüren und Erkennen.
Die Intention des Projektes liegt nicht in der Interpretation des Ästhetikbegriffes, vielmehr wird der Frage nachgegangen, welche Momente das Empfinden von Schönheit auslösen. Zeigt sich Schönheit im Erkennen und Berühren des Wesentlichen? Offenbart sich Schönheit im direkten Erleben des Augenblicks? Und was macht den Augenblick so schön, dass wir Ihn ausdehnen und festhalten, in ein künstlerisches Bild bannen möchten?
Die Schönheit liegt im Augenblick - eine Themenstellung von großem Reiz, stellt sie doch hohe Anforderungen an die Interpretationsfähigkeit und die daraus resultierende Gestaltungskraft der Kunstschaffenden. 56 Künstlerinnen der GEDOK Franken e.V. haben sich für diese Ausstellung beworben und reichten 190 Arbeiten ein. Eine siebenköpfige Jury, bestehend aus externen und internen Jurorinnen, wählte hieraus 55 Werke von 40 Künstlerinnen für die Präsentation aus.
Die gezeigten Exemplare gehen den relevanten Fragen aus verschiedenen Perspektiven nach. Gemälde, Grafiken und Skulpturen, Objekte der angewandten Kunst, Installationen und ebenso die Medien Fotografie und Video zeigen die erstaunlichsten Ergebnisse. Nachgespürt wird den erlebten Glücksmomenten und der in einem Augenblick durch ein bestimmtes Geschehen empfundenen Schönheit. Der Begriff der diktierten Schönheit wird hinterfragt und mit der Vergänglichkeit konfrontiert, in anderen Werken aufs Korn genommen und karikiert. Wie schnell ein Augenblick den Ausdruck verändert und damit das Erscheinen von Schönheit - auch dieser Aspekt wird bildlich umgesetzt, ebenso wie die Launen der Natur, Licht und Schatten, atmosphärische Einwirkungen unterschiedlich erlebte Momentaufnahmen hervorbringen. So lässt sich in dieser Schau das Thema nicht nur in vielfältiger Weise erkunden, sondern auch anschaulich in den Werken der Künstlerinnen und in den einfühlsamen Texten der Literatinnen nachvollziehen.