Michel Meyer : Das Studium der Romantik

26. März bis 26. April 2009

Das KUNSTHAUS Nürnberg präsentiert den Maler Michel Meyer mit einer umfangreichen Schau neuer und neuester Arbeiten seines gesamten künstlerischen Spektrums aus Bildern, Skulpturen und Zeichnungen.

„Michel Meyer ist Romantiker. Wie Novalis und andere berühmte Philosophen und Theoretiker um 1800 beschäftigt sich auch er, 200 Jahre später, mit der Realität und deren Übersetzung ins Idealische. Das Ergebnis seines künstlerischen Diskurses sind Bilder, die Wünsche, Utopien, Sehnsüchte zum Ausdruck bringen.(...) Zur Romantik gehört neben der Vorliebe für romantische Inhalte und Themen die offengelegte Reflexion der Produktionsprozesse. Viele der Arbeiten von Michel Meyer bestehen aus diversen Farbschichten pastoser Malerei, die einem Palimpsest nicht unähnlich, die Spuren kreativer Tätigkeit nachzeichnen. Auch die graphischen Arbeiten sind aus diesem Prinzip des  Sammelns, Überarbeitens, Verwerfens, neu Überarbeitens, zu begreifen. „ (Dr. Anke Seitz)

„Die einzigartige Mischung aus Erlebtem, Erlerntem und Erdachtem macht de Reiz der Bilder Michel Meyers aus: Etwas von professioneller Gestaltung ist ebenso noch vorhanden wie die Fähigkeit zur Illustration, und alles zusammen wird durch dem souveränen Umgang mit Ölfarbe – hauchzart einmal, dann wieder pastos aufgetragen, dazwischen immer wieder gespachtelt, gekratzt, sogar die Leinwand scheint verletzt – zu einem Bildereignis. Das farblich klingt und zugleich dazu verführt, Geschichten zu sehen, zu hören oder selbst zu erfinden. Es ist, als müsse man den zeichnerischen Spuren, den Kratzern, Linien und Schraffuren ins Bildinnere folgen, um die Geschichten zu finden, die auch die Bildtitel wesentlich fordern. Sind das kleine Grotesken oder feine literarische Leidenschaften, die sich auftun könnten? Sind es sarkastische Stellungnahmen zu realen oder fiktiven Ereignissen? ... Seine Bilder sind Gedankenspiele, zunächst ein künstlerisches Spiel mit Farben, das dann immer mehr ein Spiel mit Zuständen und Befindlichkeiten, zu „einem Spiel im Ernst“ wird, wie Michel Meyer sagt. ... Die zum Teil großformatigen, farbintensiven, auf den ersten Blick abstrakten Bilder zeigen erst bei wiederholtem Hinsehen malerisch abstrahierte Figuren und Formen: auch Gegenstände werden immer wieder neu erkennbar. Das erzeugt die Spannung, mit der man Michel Meyers Bilder auf der Suche nach der nächstmöglichen Entdeckung betrachtet.“ (Andreas Beaugrand)

Michel Meyer, geb. 1956 in Stuttgart
1978 – 82 Studium Kommunkationsdesign und Illustration in Darmstadt
seit 1985 selbständig als Illustrator und Maler
lebt in Weinheim an der Bergstraße

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