Bei den Oscars in diesem Jahr waren erstmals zwei Regisseurinnen in der Kategorie „Bester Film“ nominiert und mit NOMADLAND von Chloé Zhao gewann dann tatsächlich eine Regisseurin diese hohe Auszeichnung – als zweite Frau überhaupt! Längst überfällig, befindet sich das Kino gerade im Wandel. Vor drei Jahren war es Ausgangspunkt für die #metoo-Bewegung, die mit den Enthüllungen um Harvey Weinstein und der Aufdeckung männlicher Machtstrukturen ihren Anfang nahm. Von hier aus drang eine wichtige Diskussion über Chancengleichheit, Sexismus und Diversität in alle Lebensbereiche vor. Aber auch über das Kino als Bildmedium und Teil der Unterhaltungsindustrie wird vermehrt diskutiert, prägt es doch maßgeblich die kulturelle Darstellung von Gender, Hautfarbe, Klasse und Herkunft.
Im Zuge dieser Debatten werden die Werke von Filmemacherinnen neu entdeckt, die lange zu Unrecht im Schatten ihrer männlichen Kollegen standen. Auch unsere Schwerpunktreihe zu US-Regisseurinnen aus drei Jahrzehnten widmet sich solchen Wiederentdeckungen. Der Titel „Independent Women“ lässt bereits anklingen, dass es bei vielen Filmemacherinnen eine Frage der Unabhängigkeit war, ihre Filme umsetzen zu können, doch nicht alle davon sind im klassischen Sinne „Independentfilme“. Abgerundet wird die Reihe durch ein kleines Rahmenprogramm mit einer Filmeinführung, einem Filmclub sowie einem Filmquiz vom "Feministisch Biertrinken"-Team.