Nürnberger Nachrichten, 25. Februar 2009
Ausstellung mit Teilnehmern aus Nürnberg und Prag
Zum deutsch-tschechischen Paarlauf lädt das Nürnberger Kunsthaus mit der gelungenen Ausstellung "Im Querschnitt", die heute Abend eröffnet wird.
Man nehme vier namhafte Künstler aus Nürnberg, dazu vier renommierte Kollegen aus Prag mit einer "verwandten Kunstauffassung", spanne sie jeweils zum Zweierteam zusammen - fertig ist das Ausstellungskonzept. Funktionieren kann das aber nur, wenn Kenner der jeweiligen Szene die Auswahl treffen. Im vorliegenden Falle war das natürlich auch ein Zweierteam: Thomas May aus Nürnberg und Petra Hoftichová aus Prag haben das unter der Schirmherrschaft der beiden Oberbürgermeister stehende Projekt als Kuratoren betreut. In Nürnbergs Partnerstadt Prag lockte die Ausstellung im vergangenen Herbst bereits rund 9000 Besucher an. Jetzt erfolgt die Gegenvisite in Nürnberg.
Die Temperamente der "Teams" könnten unterschiedlicher nicht sein: Hubertus Hess und Zdenek Beran, mit 71 Jahren ältester Teilnehmer der Ausstellung, zeigen den melancholischsten Raum mit Bildern, Assemblagen und Objekten, die Vergehen und Zerfall thematisieren. Schrill, bunt, ironisch geht es bei Peter Angermann, Professor an der Nürnberger Kunstakademie, und Xenia Hoffmeisterová zu: Zwei Maler, die gerne mit grellen Farben und ausgeprägtem Bildwitz arbeiten. Das Multimedia-Team der Schau stellen Pirko Julia Schröder und Veronika Bromová mit ihren Fotoarbeiten dar, mit denen surreale Welten inszeniert oder reale Welten in den Kunstraum implantiert werden. Eine klare Linie zeigt auch der letzte der vier Räume: Für die abstrakte Malerei stehen hier Vladimir Kokolia und Peter Kampehl.
Birgit Ruf