19. Oktober bis 9. November 2008
Als DebütantInnen stellen sich einmal jährlich zwei KünstlerInnen aus Mittelfranken mit ihren Arbeiten im Kunsthaus Nürnberg vor. Damit verbunden ist die Produktion eines Kataloges. Die Kataloge sind gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die LfA Förderbank Bayern, die Hypo-Kulturstiftung und den Bezirk Mittelfranken
Katja Fischer
Ich bin ein Sozialspion.
Ohne Kamera oder Skizzenblock untersuche ich die Welt, sehe Menschen in ihrer Heimlichkeit und unvermittelten Öffentlichkeit. Schon immer. Ich sehe Petra, wenn sie mit mir zu flirten scheint, sehe den Tod der zerstückelten Menschen unter den Leichentüchern in den wunderschönen Räumen der Münchener Pathologie, sehe Homosexualität. Natürlich sehe ich Homosexualität. Heimlich - und in aller Öffentlichkeit. Ich sehe Musik und Tanz und den ganz privaten Tanz um das ICH und das DU. Dann male ich meine Bilder.
Ich bin ein Sozialspion.
Stephanie Grün
Zur Malerei von Stephanie Grün
Eine vage Vorstellung veranlasst die Nürnberger Malerin Stephanie Grün zu Streifzügen in ihre nähere Umgebung. Von Bleistift, Tusche- und Aquarellpinsel begleitet geht sie ins Museum, in Kirchen, in Krankenhäuser, ins Theater, in den Park. Orte, Menschen und Begebenheiten, die sie emotional bewegen, sammelt sie ein und trägt sie nach Hause, zu Radierungen oder Aquarellen verarbeitet, oder einfach auf losen Skizzenblättern.
Im Atelier tauchen diese Arbeiten wieder auf. Mal ist mehr, mal weniger Zeit verstrichen, ehe sie als Arbeitsmaterial für neue Bilder herangezogen werden. Die ursprüngliche Idee der Vorarbeit gilt der Künstlerin dann nur noch wenig. Die Skizzen werden nicht 1 zu 1 auf Leinwand übertragen, sie verändern sich vielmehr durch die neue Situation, transformieren ihren Charakter, beginnen ein Eigenleben, das die Malerin aufmerksam verfolgt.
Dabei forscht und arbeitet Stephanie Grün an der Leinwand, bis ein Bild sie findet und von ihr gemalt werden will. Ein Bild, das losgelöst von seinen Anfängen - wie ein Traum, oder wie das Phantasiespiel von Kindern - frei ist von räumlichen und zeitlichen Fixpunkten, vom vordergründigen Wollen der Künstlerin.
Zum Leben von Stephanie Grün
1970 | geboren am 5. Oktober in Nürnberg |
1990 | Allgemeine Hochschulreife am Adam-Kraft-Gymnasium, Schwabach |
1991/1993 | Praktikum bei Kunstmaler Oskar Koller, Nürnberg |
1991-1997 | Studium der freien Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Christine Colditz und Prof. Johannes Grützke |
2000 | Malsaal der Städtischen Bühnen Nürnberg, Mitwirkung am Bühnenbild der Oper La Bohème von Giacomo Puccini (Regie: Andrea Raabe) |
2007 | Romandebüt plötzlich tot |
Ausstellungsbeteiligungen
1994-1997 | Klassen-, Jahres- und Wettbewerbsausstellungen in der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg |
1996 | Gelbe Schritte, Nordrheinwestfälisches Tanz- und Theaterfestival theaterzwang, Dortmund |
1996 | Johannes Grützke & seine Schüler, Galerie Bürgerhaus, Schwabach |
1998 | Sonderschau, Ausstellung der AbsolventInnen der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg |
2002 | Grützke Schüler, Ausstellungshalle der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg |
2005 | totgemalt, Galerie Bernsteinzimmer, Nürnberg |
2008 | plener Debno 2008, Gorzów Wielkopolski, Polen |