22. November bis 16. Dezember 2007
mit Katrin Riedl und Martin Josef Meier
Als so genannte „Debütanten“ stellen sich einmal jährlich zwei KünstlerInnen aus Mittelfranken mit ihren Arbeiten im Kunsthaus Nürnberg vor. Damit verbunden ist auch die Produktion eines Kataloges.
Diese heute aus der Kunstförderungslandschaft kaum mehr wegzudenkende Maßnahme wurde 1980 durch das Bay. Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst eingerichtet.
Die Kataloge sind gefördert durch das
Bay. Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
LfA Förderbank Bayern
Hypo Kulturstiftung
Bezirk Mittelfranken
Wir lenken Ihr Augenmerk auf zwei KünstlerInnen die ihre frisch aus der Druckpresse gekommenen Debutantenkataloge vorstellen.
Katrin Riedl
Der andere Blick auf die Dinge führt zu einem 'so-noch-nicht-Dagewesenen'.
Der Bogen führt vom kreativen Chaos durch Ironie- und Kritik-Filter zu einem unbeschwerten Umgang mit dem Thema. Die Inhalte sind medial und konsumorientiert, dabei werden vor allem die flüchtigen Aspekte medienübergreifend bearbeitet.
Über meine Arbeit:
Meine Arbeit ist medienübergreifend, die Ideen geben das verwendete Medium und die Umsetzung vor. Zum Beispiel: Video, Installation, Fotografie, Objekt, Bild, Inszenierung, Performance, Happening und vieles weitere.
Manche Ideen verlangen auch die Kombination aus mehreren, verschiedenen Medien und deren neuen, ungewohnten Einsatz. wie z.B. Video in einer Installation inszeniert oder Fernseher und Videofilme als Teile eines Objekts.
Dieses geschieht in Projekten, meist konzeptionell und prozesshaft: Die unterschiedlichen Projekte bauen oftmals aufeinander auf und erstrecken sich über größere Zeiträume, in denen sie weiterentwickelt und intensiviert werden. Andere Projekte sind wieder völlig voneinander verschiedene, eigenständige Arbeiten und Serien.
Allen Arbeiten gemeinsam ist die inhaltlich konzipierte Herangehensweise, sowie eine humorvolle Art und mein persönlicher Ausdruck.
Durch meine mehrjährige Arbeit mit Theater und Film und durch das Studium an der Kunstakademie ergab sich in vielen meiner Projekte eine Verbindung von Darstellender und Bildender Kunst. Ich inszeniere beispielsweise den Videofilm sowie auch seine Präsentation in einer Installation für eine Ausstellung oder als Bühnenbild (-installation) mit integrierten Musiker in einem Konzert.
Ich verbinde verschiedene Sparten, lasse sie sich gegenseitig befruchten und bereichern. Durch diese interdisziplinäre Verknüpfung entsteht etwas Vielschichtiges, komplexeres Neues. Eine Art Gesamtkunstwerk – sozusagen ein MultimediKaa.
Betrachter, Rezipienten, „User“ oder Publikum möchte ich zum aktiven Erleben, Fühlen oder Denken herausfordern. Dies passiert durch assoziative, raumgreifende Arbeiten, welche subtil in die Kunst mit einbeziehen, durch darstellend lebendige Arbeiten und Happenings.
Beeinflusst haben mich inhaltlich und formal meine unterschiedlichen Erfahrungen zusammen mit dem Grafik-Design-Studium an der Kunstakademie. Teil und Thema meiner Arbeiten ist oft die künstlerisch kritische Auseinandersetzung mit Werbung, den Kommunikationsmedien an sich und deren Einsatz. (Katrin Kaa Riedl)
Katrin Kaa Riedl
geb.1973 in Gunzenhausen
wohnhaft in Nürnberg
1993 | Abitur (Bay) |
ab 1994 | Arbeit und Praktika in diversen Theater-, Film- und Foto-Projekten |
1990 - 1996 | Theatersport: Improvisationstheater - Spielerin |
1994 - 1996 | Städtische Bühnen Nürnberg, Kindertheater Pfütze Nürnberg |
Studium | |
1996 -2001 | Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Klasse: Grafik-Design (Medien und Kommunikations-Design) |
2001 | Diplom (KH) |
Freies Arbeiten | |
ab 09 2001 | Ausstellungen, Film-Premieren-, (Berlin,Nbg,Reutlingen) Live- Videoinstallationen (Veranstaltungen+Konzerte) Foto- und Grafikarbeiten |
10 2002 | “Ablösung” Ausstellung der AdBK-Absolventen von 2001 |
seit 2003 | freie Künstlerin, medienübergreifende Arbeiten, freie Kunstprojekte, und Ausstellungen |
seit 2002 | regelmäßige kulturelle, künstlerische Arbeiten, Veranstaltungen und Ausstellungen in der Weinerei, Nürnberg (Verein zur Förderung von Kunst und Kultur, Europa e.V.) |
2007 | Debutantenpreis des BBK-Nürnberg 2007, Katalogförderung und Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg |
Zu den Bildern von Martin Josef Peter Meier
Joachim Goslar (in seinen Anmerkungen: Pessimismus, Mahnung, Zukunftsvisionen, 1998) über Martin Josef Peter Meier: “… im Stil zwischen Menzel und Liebermann …”
Das geringe Format der Gemälde von Martin Josef Peter Meier kommt daher, dass sie alle vor Ort, direkt vor dem Motiv gemalt werden, und somit transportabel sein müssen.
Diese Bilder werden nicht durch Skizzen oder andere vorbereitende Arbeiten geplant, sondern spontan auf die Leinwand gebracht.
Die Wahl der Motive unterliegt keiner wie auch immer gearteten “Botschaft”. Vielmehr versucht Martin Josef Peter Meier erst bei der Untersuchung des Gegenstandes durch die Malerei selbst in Erfahrung zu bringen, warum ihm ein Motiv aufgefallen ist. Es ist also weniger der Maler, der ein Motiv sucht als vielmehr das Motiv, das sich einen Maler auswählt und auf sich aufmerksam macht. Der Vorgang ist vergleichbar mit dem Werben der Blütenpflanzen um die Insekten, die ihren Pollen verbreiten sollen.
Ob überhaupt und wenn ja welchen Zweck die von Martin Josef Peter Meier gemalten Motive verfolgen, ob sie etwa auch ihre Verbreitung im Sinn haben, ist dem Maler unbekannt und für seine Malerei auch völlig ohne Belang. Für den Maler bleibt der entscheidende Antrieb das Malen selbst. Für ihn “wollen” die fertigen Bilder nichts.
Weder wollen sie modern noch dekorativ sein. Sie wollen nicht provozieren oder belehren, nicht für etwas stehen oder gegen etwas. Sie wollen nicht unterhalten oder erbauen. Sie wollen dem Maler noch nicht einmal den Lebensunterhalt ermöglichen.
Nach dem Malen sind sie einfach da.
Möglicherweise lösen sie im Betrachter etwas aus. Aber auch das “wollen” sie nicht. Sie sind Ergebnisse eines Malprozesses, dessen Antrieb dunkel bleiben muss.
Dennoch bereitet sich der Maler auf die Begegnung mit einem potentiellen Motiv vor: mit Bleistift, grundierter Leinwand, Ölfarben und dem ansonsten nötigen Zubehör macht er sich auf den Weg. Dabei ist es keineswegs gewiss, ob ihm ein Motiv begegnet oder ihn gar anspricht. Die Malutensilien dienen lediglich dem Being prepared.
Martin Josef Peter Meier
geboren am 19.06.1968
Studium der Philosophie und Germanistik
an der Universität Regensburg;
Abbruch nach 3 Semestern.
Danach Studium Kommunikations-Design
an der Fachhochschule Augsburg und im
Anschluss Freie Malerei bei Prof. Grützke
an der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg.
1999 Ernennung zum Meisterschüler