3. November bis 27. November 2005
"Frank Stella der Fotografie"
Das Kunsthaus Nürnberg präsentierte den in Berlin lebenden Künstler, Thomas Eller in einer umfassenden Einzelschau mit Arbeiten aus den Jahren 2002 bis 2005 unter dem Titel »THE uebermensch«.
Seit nunmehr 20 Jahren - mit seiner Proklamation "Ich mache nur noch Selbstportraits", - schafft Thomas Eller monumentalisierte Fotoskulpturen und Rauminstallationen und versteht dabei Fotografie immer als operatives Medium. "Das Selbstportrait ist für mich kein Thema. Es macht nur Sinn, wenn sich in ihm als Medium und Ort der Vermittlung die realen Spannungsfelder abbilden lassen. Meine Entscheidung, nur noch Selbstportraits zu machen kam aus dieser Einsicht." (Th. Eller). Ellers künstlerischer Ansatz ist der Untersuchung von Wahrnehmungsgrenzen gewidmet und kreist um die Frage nach möglichen Perspektiven außehalb eines (determinierten) Rahmens. Seine fotografierten Objekte verlassen daher den Bildrahmen, werden ausgeschnitten und aufkaschiert und somit zu Fotofiguren, die einem anderen Bildraum angehören.
In der Ausstellung »THE uebermensch« beschäftigte sich Eller mit den Grenzen des Humanen und entwarf ein Konzept des Übermenschen, das sich nicht "in totalitären Allmachtsphantasien verliert, sondern als radikal-demokratisches Prinzip Selbstermächtigung und Selbstverpflichtung gleichermaßen" (Th. Eller) bedeutet.
Drei Werkblöcke sind es, in denen Thomas Eller sein Konzept des Übermenschen vorstellte. Neben den Arbeiten mit vorgeblendeten "Lenticularlinsen", die das Auge des Betrachters in besondere Weise herausfordern ("erblinden lassen"), zeigte Eller anamorphotische Projektionen seiner "Objektile", die visuell interaktiv sind - je nach Betrachterstandort ändert sich die Erscheinungsform - und sich nur aus einem bestimmten, spitzen Winkel erschließen. Und im dritten Werkblock, dem THE real mirror, entwarf Eller einen Spiegel, der nicht seitenverkehrt wiedergibt, sondern "real", so wie man von anderen gesehen wird.