20. Januar bis 20. Februar 2005
Die Ausstellung »elfdurchfünf« vereinte elf, von einer Jury des Fachbereichs Bildende Kunst in ver.di aus seinen Mitgliedern ausgewählten Künstlerinnen und Künstler in den fünf Räumen des Nürnberger KUNSTHAUSes. Ein Thema war bei der Ausschreibung nicht vorgegeben, das Resultat eine vielschichtige Verflochtenheit von Einzelstandpunkten, die es in Beziehung zu setzen galt. Im Gegensatz zum Mediengewitter der aktuellen Katastrophen- und Bedrohungsszene lässt sich eine sehr persönliche Tendenz um Beherrschung des eigenen Umfeldes darstellen. Das Spektrum reichte von der Identitätssuche einer Immigrantin bis zum Privatkult einer »Fleischwerdung«. Zwischen den einzelnen Ausstellungsräumen entfaltete sich eine Standpunkt-Bestimmung zwischen »Ich-Sicherung« und »Sich-Befinden«: Landschaften (im weiteren Sinne) bildeten den Umraum für ein Ausgesetztsein im »Niemandsland« oder auch Aufgenommensein im Dschungel eines »Grünen Bereichs«. Die Gewalt der Natur wurde in der Pigmentasche, gesammelt auf einer Vulkaninsel, gebannt. Der Schattenriss einer Person dokumentierte die Selbsvergewisserung. Der Sammlung eines »Familienalbums« stand auf der anderen Seite die Reduktion der Person auf's Schematische, ja Schablonenhafte gegenüber bis hin zur spirituellen Entseelung.
Auffällig war der ungewöhnlich hohe Anteil von Künstlerinnen unter den ausgewählten Beteiligten: Ein Umstand, der über einen möglichen Zufall hinaus auch auf eine Trendwende im Ausdrucksbedürfnis aktueller Kunst hinweisen mag. Sei es wie es ist - eine Ausstellung sehr privater Positionen im Zeitalter einer, auch kulturellen, Globalisierung, für die schließlich und endlich jeder seinen Kopf hinhalten werden muss, ganz gleich welcher Profession und sei es auch Künstlerin oder Künstler!
Autor: Fredder Wanoth
mit: Liz Bayerlein, Sona Gharami-Safaian, Brigitte Hadlich, Bettina Jaenicke, Biggi Liebich, Dietmar Lisson, Silke Mathé, Ariane Ritter, Angelika Spahn, Myrthe Lea Sternecker, Barbara Wolfrum
