Hommage Marlon Brando
2. bis 20.5.2024
Im April wäre Marlon Brando 100 Jahre alt geworden. Wie kein anderer verschaffte er dem Method-Acting weltweit Beachtung und prägte einen komplett neuen Darstellungsstil, der Generationen von Schauspieler*innen beeinflusste. „Simply put, in film acting, there is before Brando, and there is after Brando. And they are like different worlds.” (The New York Times).
Mit seinen ersten Auftritten u. a. in ENDSTATION SEHNSUCHT (1951), DER WILDE (1953) und DIE FAUST IM NACKEN (1954) traf er den Nerv einer Generation: Das Aufbegehren gegen das Sicherheitsbedürfnis der 1950er Jahre verkörpernd, lieferte er den Gegenentwurf zu den men in grey suits. Er ging ganz in seinen Rollen auf, jede Geste, jede Emotion kam aus seinem Innersten. Er besaß eine natürlich aus ihm strahlende Attraktivität, seine Blicke wirkten, als würde man ihm direkt in die Seele blicken. „Nobody tells me what to do“ – dieses Zitat durchzieht wegweisend das aufregende Film- und Privatleben des Stars (1924–2004). Wie kaum ein anderer hat Brando durch seine nuschelnd-körperliche Schauspielkunst und seine unglaubliche erotisch-neurotische Kinopräsenz Generationen von Kinogänger*innen in seinen Bann gezogen. Privat lebte er vor, was heute zum Profil eines jeden Stars gehört, der etwas auf sich hält: Er engagierte sich für die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner*innen und die Rechte von Native Americans. Aus Protest gegen deren Unterdrückung in der Filmindustrie lehnte er 1973 seinen zweiten Darsteller-Oscar für DER PATE ab.
Wir widmen dem Sinnbild New Hollywoods eine Hommage mit acht Filmen, von seinen sensationellen Erfolgen in den 1950er Jahren über den Western DER BESESSENE (1961) – seiner einzigen Regiearbeit, Gillo Pontecorvos selten zu sehendes Sklavenaufstand-Epos QUEIMADA (1969), Arthur Penns EIN MANN WIRD GEJAGT (1966), in dem er einmal mehr als Rebell (diesmal in der Rolle des Sheriffs) zu sehen ist, bis hin zu DER PATE (1972) und APOCALYPSE NOW (1978) mit seinen legendären Auftritten.