Henry Kissinger aus Fürth

von Irina Hahn - 18.10.2023

Fürth - Das Ludwig Erhard Zentrum (LEZ) widmet eine große Sonderausstellung dem vor 100 Jahren in Fürth geborenen ehemaligen amerikanischen Außenminister und Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger. Noch bis Mitte 2024 lädt die Schau dazu ein, die bewegende Geschichte der Fürther Familie Kissinger kennenzulernen. Von der glücklichen Kindheit, über die Flucht vor den Nazis, dem bitteren Exil in den USA und schließlich dem unglaublichen Aufstieg Henry Kissingers und seines Bruders Walter in Amerika.

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Bis Mitte 2024 zeigt das LEZ die Ausstellung Henry - World Influencer No. 1. Die Geschichte der Familie Kissinger aus Fürth. © Ludwig Erhard Zentrum

Am 20. Juni 2023 besuchte Henry Kissinger anlässlich seines 100. Geburtstags Fürth. Nach New York und London war seine Heimatstadt die letzte und vielleicht wichtigste Station seiner Geburtstagsfeierlichkeiten. Denn beim Festakt im Stadttheater betonte der Jubilar seine tiefe Verbundenheit mit der Stadt, in der am 27. Mai 1923 als Heinz Alfred Kissinger geboren wurde: „Als letzte Veranstaltung zu meinem 100. Geburtstag rundet sich der Kreis meines eigenen Lebens hier harmonisch ab. Ich danke Ihnen allen, dass sie mir die Möglichkeit gaben, diesen Wunsch, den ich so viele Jahre hatte, heute hier zu vollenden.“ Neben Henry und seinem Sohn David und Schwiegertochter Alex waren auch Familienangehörige seines bereits verstorbenen Bruders Walter Kissinger nach Fürth gereist, um ihre Verbundenheit mit der alten Heimat zu demonstrieren, aber auch um sich im Ludwig Erhard Zentrum (LEZ) die neue Sonderausstellung über die Familie Kissinger anzusehen: Henry – World Influencer No. 1. Die Geschichte der Familie Kissinger aus Fürth.

Die von Evi Kurz, Autorin und Produzentin des ARD-Films „Die Kissinger-Saga. Walter und Henry Kissinger – Zwei Brüder aus Fürth“, initiierte Schau stellt die Familie Kissinger mit ihren Fürther Wurzeln und ihrer Geschichte in den Mittelpunkt. Auf rund 120 Quadratmetern zeichnet die Ausstellung den Weg der Kissingers seit Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Sie spannt den Bogen von der glücklichen Kindheit der beiden Brüder Henry und Walter in Fürth über den bitteren Verlust der Heimat im Nationalsozialismus und den Neuanfang 1938 in den USA bis hin zu den bemerkenswerten Karrieren der beiden Männer in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowie der wiederholten Rückkehr in ihre Heimatstadt seit den 1950er-Jahren.

Im Ludwig Erhard Zentrum, dem Haus für Zeit- und Wirtschaftsgeschichte, erwartet die Besucher eine Vielzahl bislang unbekannter Zeugnisse – gerade aus der Fürther Stadtgeschichte –, aber auch einmalige Artefakte und berührende private Exponate, wie zum Beispiel einige persönliche Objekte, die die Familie auf ihrer Flucht in die USA mitnehmen konnte und die heute von den Enkeln und Urenkeln als besondere Erinnerungsstücke aufbewahrt werden.

Die Kinder von Walter Kissinger haben diese Stücke Evi Kurz – es besteht eine enge Verbindung zwischen den Familien – für die Ausstellung anvertraut. Zu sehen sind Alltagsgegenstände der Familie, Tondokumente, Fotografien, Urkunden, die eine fesselnde Geschichte erzählen und dazu einladen, den Menschen, Politiker und Weltdeuter Henry Kissinger von ganz neuen Seiten kennenzulernen und ihn im Zusammenspiel mit seiner engsten Familie zu erleben.

Die Ausstellung im zweiten Stock des LEZ-Neubaus kann bis Mitte 2024 besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Ludwig Erhard Zentrum
Ludwig-Erhard-Straße 6
90762 Fürth
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Telefon: 0911 621-8080
ludwig-erhard-zentrum.de

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