Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Filmhausfreund*innen,
gleichzeitig zu den 81. Internationalen Filmfestspielen von Venedig entführt Sie unser Neustart GLORIA! auch in die Lagunenstadt, aber nicht in die Gegenwart, sondern in das 18. Jahrhundert. Dort fristet Protagonistin Teresa ein einsames Leben als Magd in einem heruntergekommenen Musikinternat für mittellose Mädchen, welches sich auf einen Besuch des Papstes vorbereitet. Doch die Tristesse wird durchbrochen, als sie zusammen mit einem außergewöhnlichen Quartett von jungen Frauen und gegen den Willen des Kapellmeisters ihre eigene Vision von Musik entwickelt. Das italienische Regiedebüt, dass seine Weltpremiere im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale feierte, ist eine ungestüme filmische Sinfonie, die die Entfesselung weiblicher Kreativität ebenso feiert wie die Entstehung der modernen romantischen Popmusik. Damit setzt Regisseurin Margherita Vicario, die auch für das Buch und die Musik verantwortlich ist, all den vielen vergessenen Komponistinnen ein Denkmal, die wie „gepresste Blumen zwischen den Seiten der Geschichte verborgen sind.“ Berlinale
GLORIA! gesellt sich zu den weiteren Neustarts der vergangenen Wochen, die wir für Sie ein letztes Mal verlängert haben: zu Martin Scorseses Tribut an das großartige Vermächtnis zweier der größten britischen Filmemacher in MADE IN ENGLAND: DIE FILME VON POWELL UND PRESSBURGER. Oder zu Thomas Arslans coolem Thriller VERBRANNTE ERDE, dem 2. Teil der Trojan-Trilogie und zu dem Caligari-Filmpreisträger SHAHID, dem faszinierend eigenwilligen Langfilmdebut von NargesKalhor, genauso wie zu „Sylvie Michels MORE THAN STRANGERS, einem Zerrspiegel deutscher oder besser: europäischer Gesellschaft. Ein dichtes Kammerspiel, das relevante Themen wie Migration, Arbeits- und Liebesalltag leichthändig hinterfragt.“ artechock.de
So langsam neigt sich der Sommer dem Ende entgegen und wir freuen uns auf unsere erste Filmreihe, die wir einer bemerkenswerten und in der US-amerikanischen Filmgeschichte einmaligen Persönlichkeit widmen: Dorothy Arzner, die als einzige offen lesbische Filmemacherin im klassischen Hollywoodkino als Regisseurin gearbeitet hat, große kommerzielle Kinofilme inszenierte und das erste weibliche Mitglied der Directors Guild of America war. Die Hommage „The Female Gaze - Tribute to Dorothy Arzner“ präsentiert elf Filme, darunter acht analoge Filmkopien auf 16 mm und 35 mm. Empfehlen möchten wir an dieser Stelle die einmalige Vorstellung von Dorothy Arzners Lieblingsfilm WORKING GIRLS (1931), über zwei Schwestern aus Indiana, die in New York Arbeit suchen. In den Film, der voll subversiver Komik ist, durchzogen von Arzners typisch ironischer Sicht auf Ehe, Arbeit und Klasse, und das Schaffen Arzners führt Andrea Kuhn, Leiterin des „Nuremberg International Human Rights Film Festival – NIHRFF“, ein.
Auch unser Kinderkino lädt ab 6. September wieder kleine und große Filmfans ein. Den Anfang macht das turbulente Abenteuer um Gru und die Minnions in dem vierten Teil von ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Ihr Filmhaus-Team