Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Filmhausfreund*innen,
das neue Programm für November ist da und steht bereits als Download zur Verfügung.
Im Rahmen des NIHRFF-Weekenders hatten einige von Ihnen die Gelegenheit den aktuellen filmischen Beitrag zur Restitutionsdebatte zu sehen. Ab dieser Woche zeigen wir den preisgekrönten Dokumentarfilm DAHOMEY (Goldener Bär, Berlinale 2024), der senegalesisch-französischen Regisseurin Mati Diop, als Neutstart in unserem Programm. Im November 2021 verlassen 26 Kunstschätze des Königreichs Dahomey Paris und kehren in ihr Herkunftsland, das heutige Benin, zurück. Doch wie sollen die zurückkehrenden Objekte empfangen werden? Unter Studierenden der Universität von Abomey-Calavi in Benin entflammt eine politische Debatte. In ihrem Film beleuchtet die Filmemacherin eindringlich und eindrucksvoll reale Perspektiven auf weitreichende Fragen rund um Aneignung, Selbstbestimmung und Restitution.
In zwei Jahren wäre er 100 Jahre alt geworden. Schon jetzt präsentiert das Filmhaus zu Ehren Eberhard Fechners eine Hommage an den bedeutenden deutschen Dokumentarfilmer, dessen Filme ein Panorama der deutschen Geschichte des letzten Jahrhunderts bilden. Bis zum 20. November haben Sie die Gelegenheit, seine beeindruckenden Dokumentarfilme im Rahmen einer neun Programme umfassenden Filmreihe zu entdecken. Das Zentrum von Fechners Arbeit ist die Zeit des Nationalsozialismus: die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung, der alltägliche Opportunismus und die Verdrängungen nach dem Krieg. Zur Auftaktveranstaltung am 31. Oktober präsentieren wir Fechners ersten Dokumentarfilm NACHREDE AUF KLARA HEYDEBRECK von 1969. Die dokumentarische Recherche auf den Spuren einer Rentnerin, die sich im Winter 1968 in Berlin umgebracht hatte, gab Fechner die Möglichkeit allgemeine und persönliche Geschichte miteinander zu verschränken. Wir freuen uns sehr, dass wir den Filmkurator Gary Vanisian für eine Einführung in den Film gewinnen konnten.
Am Samstag, den 2. November können Sie bei den 26. Stummfilmmusiktagen in das Jahr 1924 reisen. Die vor 100 Jahren entstandenen Werke — alle mit Live-Musik — bestechen durch ihre stilistische Vielfalt und spiegeln eine gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt wider. Den Abschluss des abends bildet eine Vorführung des Films DER LETZTE MANN, der als einer der Höhepunkt des deutschen Stummfilms gilt, in der Nürnberger St. Martha Kirche. Die ZDF und arte Redakteurin Nina Goslar wird eine Einführung in den Film geben. Für die musikalische Begleitung sorgt die fränkische Kammerphilharmonie unter der Leitung von Benedikt Ofner.
Und einen weiteren Termin mit einem ganz besonderen Gast möchten wir ihnen noch empfehlen: Am 3. November begrüßen wir die deutsch-österreichische Filmkünstlerin und Fotografin Elfi Mikesch bei uns. Mit KRIEG ODER FRIEDEN hat sie nach zehn Jahren wieder einen neuen Film gedreht. Im Zentrum ihres vielgestaltigen Essayfilms steht der Pionier des ökologischen Städtebaus Ekhart Hahn, der sich gemeinsam mit Künstler*innen für eine neue, nachhaltige – vor allem dem Frieden dienende Nutzung des brandenburgischen Wünsdorf, einem ehemaligen Militärstandort, engagiert.
Und noch etwas in eigener Sache: das Filmhaus Nürnberg wurde vergangenes Wochenende in Berlin mit einem Preis des Kinematheksversbunds ausgezeichnet! Wir freuen uns über die erneute Würdigung. Mehr dazu hier.
Ihr Filmhaus-Team