Decolonize Yourself! Ausstellung im Kopfbau des Künstlerhauses

Begleitend zur Filmreihe "Decolonizing The Screen!" widmet sich eine Kunst- und Comic-Ausstellung dem Thema des Kolonialismus in unseren Köpfen. Eröffnung ist am Mittwoch, den 12.10. um 19 Uhr, die Ausstellung ist dann bis zum 2.11. zu sehen.

Ausstellung im Künstlerhaus Kopfbau 1. OG

Die Ausstellung „Decolonize yourself!“ will begleitend zur Filmreihe „Decolonizing The Screen!“ des Filmhaus Nürnberg mit verschiedenen künstlerischen Formaten dazu anregen, gängige „westliche“ Perspektiven und Haltungen zu hinterfragen. Die Aufarbeitung des Kolonialismus ist nicht mit der Rückgabe kolonialer Raubkunst oder offizieller Entschuldigungen für Unterdrückung, Ausbeutung und Völkermord getan. Nicht nur anhaltende Widerstände bei der Umbenennung von Straßen zeigen, dass koloniales Denken noch nicht aus den Köpfen verschwunden ist.

In der Ausstellung präsentieren Künstler:innen des Netzwerkes Global Art Nürnberg neue Arbeiten, die sich mit diesem Themenkomplex auseinandersetzen. Beteiligte Künstler:innen: Jamile do Carmo, Douglas Tellez, Babis Panagiotis, Margareta Zippel, Cherima Nasa, Harald Schmidt und Suzy Creamcheese.

Ein weiterer Teil der Ausstellung wird von dem Comiczeichner Christian Diaz Orejarena (Berlin/Bogotá) gestaltet, der mit seinem Comic „Otras Rayas – andere Linien“ einem vergessenen Kapitel deutscher Kolonialgeschichte in Kolumbien nachgeht. Der Künstler kam auf einer Reise im Nordosten Kolumbiens nicht nur den von deutschen Unternehmern angelegten Handelswegen und den ausbeuterischen Praktiken des 19. Jahrhunderts, sondern auch seiner eigenen Familiengeschichte auf die Spur.

Ausstellungseröffnung Mittwoch, 12.10.2022 um 19 Uhr

mit einer Lesungsperformance von Christian Diaz Orejarena aus seinem Comic „Otras Rayas – andere Linien“, in der der Autor in unterschiedliche Rollen schlüpft, aus seinem Comic liest und ihn zugleich performativ auf die Bühne bringt. Außerdem präsentiert die Künstlerin Jamile do Carmo ihre Performance „Die Feder“, deren Ausdrucksform mit der Trilogie Zeit, Subjekt und Raum spielt, um eine neue dekoloniale Konstruktion darzustellen. Durch ihre Bilder, Musik und Poesie präsentiert die Künstlerin ein dynamisches Szenario, in dem „die Feder“ nicht nur auf die Ureinwohner:innen Lateinamerikas verweist, sondern auch auf die Kolonialmacht und insbesondere auf die Möglichkeit einer neuen Geschichtsschreibung: die Escritura mit eigener Stimme.

Ausstellungszeitraum: 13.10. bis 2.11.2022. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 17 – 21 Uhr, Freitag bis Sonntag 14.30 – 21 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Eine Kooperation von Stadt Nürnberg - Amt für Kultur und Freizeit (KUF) und Filmhaus Nürnberg.

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