Sung Tieu. One Thousand Times

14 m² Leben: der Wohnkomplex Gehrenseestraße 1

Mittagskurzführung mit Dr. Harriet Zilch

Di / 26.03.2024 / 12:30 Uhr


Sung Tieu kam als Kind Anfang der 1990er-Jahre aus Vietnam nach Deutschland. Ihr Vater war in den 1980er-Jahren als Leiharbeiter in die DDR gekommen, um in einem der Volkseigenen Betrieben (VEB) zu arbeiten. Zusammen mit ihrer Mutter lebte Sung Tieu in einem der größten Wohnheime für vietnamesische Vertragsarbeiter*innen. Mehr als 1.000 Wohneinheiten befanden sich in dem Gebäude, dazu in jedem der sechs Stockwerke eine Gemeinschaftsküche und ein Bad. Eine strenge Hausordnung regelte das Zusammenleben der Bewohner*innen.

Die noch heute in Berlin lebende Künstlerin Sung Tieu verbindet in ihren raumgreifenden Installationen die Formensprache der Minimal Art mit der des Designs. Inhaltlich nehmen ihre Werke Bezug auf die eigene Biografie, diese verbindet sie eng mit der Geschichte der vietnamesischen Arbeiterinnen und Arbeiter, die ab 1980 bis zum Fall der Mauer im Zuge des Abkommens der DDR mit dem vietnamesischen Bruderstaat ins Land kamen. In aufwendigen Recherchen zeichnet Sung Tieu Leben und Arbeit der in den Volkseigenen Betrieben eingesetzten Werktätigen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wohnkomplex, in dem die Künstlerin als Kind lebte und der ursprünglich als Wohnheim für die Leiharbeiter erbaut wurde. Ihre Arbeiten kreisen um die Themen Migration, Identität sowie Bürokratie und ihre Kontrollmechanismen.

Eintrittspreise:

Eintritt: 6 €Eintritt in die Ausstellung, Führung kostenlos

Eintritt ermäßigt: 2,50 €ermäßigter Eintritt in die Ausstellung, Führung kostenlos

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