Mit der Ausstellung Here in the Real World präsentiert die Kunsthalle Nürnberg erstmals um­fassend das genreübergreifende Werk von Monika Michalko (*1982 Sokolov, Tschechien). In ihrer Malerei verbindet die Künstlerin figürliche und objekthafte, vegetabile und ornamentale, abstrakte und architektonische Bildelemente. Diese verwebt sie zu einem organischen Gefüge, das eine alternative Wirklichkeit zu repräsentieren scheint, die nicht den Gesetzmäßigkeiten der Perspektive, Schwerkraft oder Proportion verpflichtet ...

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Raum 1

"Ich bin ein bisschen abergläubisch und denke, dass die Fantasiewelten, die wir erschaffen, unsere Leben wirklich beeinflussen können. Es ist die Aufgabe von Künstler*innen, alternative Welten zu erschaffen. Deshalb findet sich in unserer Welt kaum Gewalt und Düsterkeit, denn davon gibt es schon viel zu viel in der wirklichen Welt. Wir schaffen diese bunte andere Welt, laden Menschen in sie ein und hoffen, dass sie etwas von diesen Schwingungen mitnehmen und sie da draußen verbreiten."

Diese Aussage des Musikers und Künstlers ...

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Raum 2

Auch der zweite Ausstellungsraum wurde, in Kooperation mit Studio C.A.R.E. aus Rotterdam, neu inszeniert und erscheint nun als dreidimensionaler Illusionsraum. Das abstrakte All-over-Painting zeigt sich untrennbar verwoben mit dem durch die Architektur vorgegebenen Raum. In dieser begehbaren Malereiintervention zeigt Monika Michalko auf einer zweiten Ebene zahlreiche ihrer Gemälde. Blicken wir auf diese Werke in Kenntnis der Malereigeschichte, so zeigen sich vielfältige Bezüge. Nie handelt es sich um direkte Zitate, jedoch ...

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Raum 3

Im dritten Ausstellungsraum präsentiert die Kunsthalle Nürnberg Beispiele aus der Werkserie der Tableaux vivants: lebende Bilder, filmisch festgehalten und wie dadaistische Theater­stücke erscheinend. Damit reaktiviert die Künstlerin eine Tradition, die sich im 18. und 19. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute: Berühmte Werke der Kunstgeschichte wurden mit lebenden Personen nachgestellt, und auch Monika Michalko inszeniert eine zunächst statisch erscheinende Szene mit mehreren Modellen. Diese sind kostümiert und in Pose ...

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Raum 4

Auch im vierten Ausstellungsraum arbeitet Monika Michalko im Team. Sie hat 25 befreundete Künstler*innen eingeladen und eine Ausstellung in der Ausstellung kuratiert. Bereits seit ihrem Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg nutzt die Künstlerin diese kollaborative Praxis. Mit dieser Entscheidung konterkariert sie die tradierte Vorstellung eines genialischen Künstlerindividuums und entwickelt eine Art „Cliquenkunstwerk“. Dieses repräsentiert ein verschlungenes Netzwerk aus persönlichen Freundschaften, ...

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Raum 5

Auch der große Saal der Kunsthalle wurde von Monika Michalko, in diesem Fall vorrangig durch Textilen, vollständig verändert. Ein farbenfroher Teppichboden, ein frei im Raum hängendes Textilbild aus geometrischen Formen und eine auf dem Boden liegende Stoffpuppe prägen den Raum.

Monika Michalko: "Für mich ist genau dies die Freiheit der Kunst: sich in jeder Situation, an jedem Ort mit jedem Material austoben zu können. Es ist dieser Spieltrieb, der uns in unserer Gesellschaft schnell abtrainiert wird und so ...

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Raum 6 und 7

Während der Ausstellungsraum 7 (links) als klassisches, museales Kabinett inszeniert wurde und zahlreiche Radierungen umfasst, u. a. auch jene, die Monika Michalko im ersten Raum vergrößern und als Tapete an die Wand bringen ließ, zeigt der oktogonale Raum 6 eine Figur, der Monika Michalko den Titel Maler*innen Müll (2024) gibt und welche die Künstlerin aus all den Materialien konstruiert hat, die bei der Atelierarbeit übrigbleiben: Farbreste und -tuben, Pinsel, verkrustete Farbpaletten, ...

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Raum 8

"Generell gibt es bei mir wenig Unterscheidungen zwischen Leben und Kunst, das geht bereits in meinem räumlichen Alltag miteinander einher: Mein Atelier ist gleichzeitig mein Zimmer, in dem sich sowohl meine Kleidung als auch mein Hochbett und mein Büro befinden. Im Wohnzimmer ist zugleich mein Bilderlager."

Liest man diese Beschreibung, so erscheint es nur konsequent, dass Monika Michalko in einem Raum der Kunsthalle Nürnberg eine Art persönliche Wunder­kammer eingerichtet hat mit vielen Referenzen, Fundstücken und ...

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