Newsletter vom 02.11.2024

Warum wir träumen müssen

Was habt ihr heute Nacht so geträumt?

Erinnert ihr euch? Oder verschwimmen euch die im Schlaf erlebten Dinge vor den Augen?


Leider können wir uns ja meist, einmal aufgewacht, kein detailliertes Bild mehr von unseren Träumen machen. Dabei wäre das so hilfreich. Denn im Traum können wir alles. Im Traum tun wir alles. Wir überschreiten Grenzen des Vorstellbaren, entziehen uns jeglicher kausalen Logik und sind unglaublich mächtig und ohnmächtig zugleich. Wir fliegen, sprechen fremde Sprachen, wechseln unsere Gestalt.

Im Traum verarbeiten wir auf aberwitzige Weise die erlebte Realität – und darauf sind wir angewiesen. Die Pandemie hat beispielsweise, so belegen zahlreiche Studien, zu mehr schlechten Träumen geführt. Von sehr konkreten Traumsituationen, in denen man plötzlich maskenlos in einer U-Bahn umherirrt, bis hin zu abstrakteren Bildern, z. B. in einem stickigen Kellerloch gefangen zu sein, haben wir die Einschränkungen unterschiedlich zu verarbeiten begonnen.

Klar, schlechte Träume sind erstmal nicht angenehm … Aber was wäre, wenn wir sie nicht hätten, die Fähigkeit zu träumen? Angstbewältigung und Stressreduktion durch eben diese nächtlichen Erlebnisse würden wegfallen und im nüchternen Tageslicht der Realität noch erdrückender wirken. Träumen ist überlebenswichtig. Und nicht nur in Bezug auf Albträume, die uns unseren Ängsten näherbringen. Gerade auch schöne Träume, die bei denen wir uns umdrehen, uns noch mal einkuscheln und unbedingt weiterträumen wollen, sind essenziell. Denn sie machen unsere tiefsten Wünsche greifbar, zeigen die Welt als positiv veränderbar und geben uns ein Gefühl zur Utopie. Träume sind Hoffnung, sind Antrieb und dringend ernst zu nehmen!

Für die Künste haben Träume seit jeher eine große Bedeutung. Heiner Müller hat es sinngemäß einmal so formuliert, dass Kunstschaffende eigentlich ihr ganzes werktätiges Leben versuchen, auf das poetische Niveau ihrer Träume zu kommen. Die subversive Funktion der Kunst wird von ihm fast analog zur Macht der Träume gesehen und lautet: „Die Wirklichkeit unmöglich zu machen“! Wer wünscht sich das nicht … insbesondere, wenn uns die Wirklichkeit so in den Schlaf verfolgt, wie in diesen Zeiten.

Lasst uns also träumen und die Kunst ihre Funktion erfüllen.

In eine entrückte Laser-Traumwelt entführen lassen könnt ihr euch von Judith Rosmair (u. a. Thalia Theater Hamburg und Schaubühne am Lehniner Platz Berlin) und Julian Keck (ehemals Staatstheater Nürnberg) unter der Regie von Akin Isletme bei

TRAUMTEXTE - Ein Theaterabend mit Texten von Heiner Müller und Roland Schimmelpfennig
Donnerstag, 31.3. bis Samstag, 2.4. jeweils 20 Uhr

Und weiter geht’s dann beim 30-jährigen Jubiläumskonzert von ensemble KONTRASTE:
TRAUM VOM LEBEN
Sonntag, 10. April, 17 Uhr

Dream on!

Deine Tafelhalle

 

Bei allen unseren Veranstaltungen gilt aktuell die 2G-Regelung. Aktuell haben wir wieder mehr Plätze zur Verfügung, ab sofort können wir bis zu 100 % des Saales auslasten.

 

Foto: pixabay, russotc0
Do. / 31.03.2022 / 20:00 Uhr
PREMIERE Akin Isletme: Traumtexte
Ein Theaterabend mit Texten von Heiner Müller und Roland Schimmelpfennig
Tafelhalle
Sa / 02.04.2022 / 20:00 Uhr
Akin Isletme: Traumtexte
Ein Theaterabend mit Texten von Heiner Müller und Roland Schimmelpfennig
Tafelhalle
Bild zur Veranstaltung
So. / 10.04.2022 / 17:00 Uhr
KONTRASTE - Klassik in der Tafelhalle
Traum vom Leben
30 Jahre ensemble KONTRASTE
Tafelhalle
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